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Buchauszug: Ibn Khaldun – Das Knechtische an der Landwirtschaft sind die Abgaben

«Als Muhammad – Allah segne ihn und schenke ihm Heil – eine Pflugschar in einem der Häuser seiner Anhänger (in Medina) sah, sprach er:

 

„Nie kam ein solches Gerät in jemandes Haus, ohne dass mit ihm (zugleich) Unterwürfigkeit einzog.“

 

Al-Bukhari bezog dies auf eine übertriebene Landwirtschaft und überschrieb dementsprechend das Kapitel mit „Warnungen vor den Folgen bei der (übertriebenen) Betätigung landwirtschaftlicher Gerätschaften bzw. der Überschreitung der vorgeschriebenen Grenzen“.

 

Der Grund – Allah weiß es am besten – ist wohl der, dass hieraus (der Landwirtschaft) Abgaben (an den Herrscher) resultieren, die (wiederum) dazu führen, dass man beherrscht wird und sich in der Gewalt (anderer) befindet. Derjenige, der Abgaben leisten muss, ist unterwürfig und in elender Lage, da er sich der Gewalt und Macht (eines anderen) beugen muss.

 

Muhammad – Allah segne ihn und schenke ihm Heil – sprach:

„Die (letzte) Stunde (der Welt) kommt nicht eher, bevor die Almosensteuer (Zakah) zu einer (willkürlichen) Abgabe geworden ist.“

 

Damit wies er auf einen (möglichen) tyrannischen Herrscher hin, der Gewalt gegen die Leute anwendet, der beherrschend und ungerecht ist, der die Rechte Allahs, des Erhabenen, die dieser gegenüber erworbenen Geldmengen besitzt, vergisst und der (schließlich) der Ansicht ist, dass alle (religiösen) Verpflichtungen (auch) Abgaben an die Herrscher und ihren Staat mit einschließen.»

(Ibn Khaldun / gest. 808 n.H., in al-Muqaddima, übersetzt von Mathias Pätzold, Übersetzung leicht redigiert)

 

Quelle: al-Adala; Yahya Jens Ranft

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